Die chinesische Wirtschaft hat sich in den vergangenen Monaten rasant rückläufig entwickelt. Die zweistelligen Wachstumszahlen kann Peking nicht mehr verkünden. Nun gilt es bescheidener zu sein, die Ziele neu aufzustellen und nach Alternativen zu suchen. Doch selbst die neuen Prognosen sind schon in die Ferne gerückt.
Drittes Quartal ebenfalls im Minus
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Chinas ist in den letzten drei Monaten nur um 6,9 Prozent gewachsen. Andere Nationen würden sich darüber freuen, für China ist es ein neuer Tiefenrekord. Das Statistikamt in Peking musste erklären, dass auch im dritten Quartal 2015 das Wachstum nachgelassen hat. Das für Chinas Verhältnisse geringe Wachstum gab es zuletzt in 2009, als die Weltwirtschaftskrise begann.
Viele Analysten geben sich aber dennoch positiv, sie hatten mit einem noch größeren Abrutsch gerechnet. Die letzten Wochen waren geprägt von weniger guten Daten der chinesischen Konjunktur. Der Außenhandel brach im September um fast neun Prozent ein und die Importe wurden um knappe 18 Prozent gedrosselt. Auch deutsche Unternehmen haben Probleme in China geeignete Abnehmer zu finden.
Regierung ruft zu mehr Konsum auf
In den Discountern und Geschäften wird weniger gekauft als es sich die Regierung wünscht. Die Bevölkerung weiß um die wirtschaftlichen Probleme und konsumiert nicht ausreichend. Das dritte Quartal schloss unter sieben Prozent und genau diese Zahl hat Peking als Wachstumsziel für 2015 angestrebt. Das zweite Quartal lag genau auf dieser Grenze und nun hoffen alle auf ein starkes Weihnachtsgeschäft. Außerdem rechnen die Experten mit den ersten positiven Auswirkungen durch die Konjunkturhilfen der Regierung.
Grund zur Sorge hat Präsident Xi Jinpin aber dennoch. Man arbeite hart an einer Lösung um die Wachstumsflaute zu überwinden. Doch für ihn ist klar, dass hier die gesamte Weltwirtschaft eine Rolle spielt. Da die im Moment ebenfalls auf der Stelle tritt, kann es China kaum anders ergehen, so der Präsident.
Großer Umbau im Gange
Die Lohnkosten steigen, die Bevölkerung wird immer älter und Mitbewerber produzieren mittlerweile günstiger in Afrika oder Südostasien. Das sind die genannten Gründe auf die kein Einfluss genommen werden kann. Die Fertigungsstrecken diverser Branchen in China bringen nicht mehr so viel Umsatz ein wie früher. Daher ist ein Umdenken und vielmehr noch ein großer Umbau begonnen worden.
China will zukünftig verstärkt auf moderne Technologien und Entwicklungen setzen. Die westlichen Industrienationen müssen sich vorsehen, denn die Volksrepublik plant ein starker Konkurrent in diesem Sektor zu werden. Auch Dienstleistungen aller Art will man anbieten.
Konkrete Vorstellungen aus Peking werden im aktuellen Monat noch an die Öffentlichkeit gelangen. Führende Vertreter der Kommunistischen Partei treffen sich und stellen einen neuen 5-Jahres-Plan auf.