Auch Devisenhändler achten sehr genau auf die politischen Situationen jener Länder auf deren Währung sie setzen wollen. Pech für die Eurozone, denn hier kann wirtschaftlich und politisch einiges in vielen Ländern passieren. Aktuell belasten die drohende Pleite in Griechenland und die Debatten in Spanien den Eurokurs massiv.
Wieder unter 1,10$ gefallen
Letzte Woche hatten wir uns noch gefreut den Euro wieder jenseits dieser Marke zu sehen, jetzt liegt er erneut darunter. Einen Grund für den Absturz soll Nikos Voutsis geliefert haben. Der griechische Innenminister verweigerte die offenen Schulden beim Internationalen Währungsfonds (IWF). Erst müsse es eine Lösung mit den Gläubigern geben. Regierungssprecher Gabriel Sakellaridis lenkte bei diesem Thema etwas später ein.
Zeitgleich spielt sich in Spanien ein kleines Drama ab. Die regionalen Wahlen hatten am Sonntag zu einem überraschend guten Ergebnis für die Linkspartei gegeben. Die konservative Volkspartei (PP) musste dafür zurückstecken. „Podemos“ heißt die neugegründete Linkspartei und sie erhielt viel Zuspruch. Auch in Metropolen wie Madrid und Barcelona stimmten viele für sie ab. Podemos will die Sparpolitik beenden und verbündet sich in Gedanken mit der Linkspartei Syriza in Griechenland. Spanien steht finanziell nämlich nicht viel besser dar als Griechenland.
Ein anderes Thema sind die Ölpreise und deren differenzierte Entwicklung am Pfingstmontag bzw. Dienstag. Die Nordseesorte Brent kostete je Barrel 65,48 US-Dollar und damit 17 Cent mehr als am Freitag. Die Sorte West Texas Intermediate (WTI) verlor dagegen 49 Cent und dotierte bei 59,43 Dollar.
IWF missfällt Geldpolitik der BOJ
Wir werfen noch einen Blick rüber nach Asien, genauer gesagt ins schöne Japan. Hier boomt derzeit die Börse und konnte gute Zahlen wie seit 15 Jahren nicht mehr verbuchen. Der schwache Yen verteuerte viele Exportwaren im Handel. Der Internationale Währungsfonds (IWF) bemängelte unterdessen die geringen Aktivitäten der Bank of Japan (BOJ) zur Förderung der Inflation. Es muss sich laut IWF etwas tun und das gab dem Gesamtmarkt Japans einen zusätzlichen Aufschwung.
Der Nikkei-Index gewann an elf von zwölf Handelstagen an Boden, was 5,8 Prozent Wertsteigerung entsprach. Japanische Aktien und die Währung selbst sind in diesen Tagen sehr gefragt. Weil der Dollar seit Ende April gut zwei Prozent zum Yen gewachsen ist, profitieren die Exportgeschäfte Japans davon. Der IWF verlangt mehr als die bisherigen Maßnahmen zur Anhebung der Inflation. Die 2 Prozent sind noch lange nicht erreicht, die Geldpolitik müsste weiter gelockert werden, heißt es in der Forderung. Die Japaner kaufen in den letzten Monaten wenig ein und bleiben auf ihren Geldern sitzen. Außerdem drückt der niedrige Ölpreis auch hier die Wirtschaftslage.