Die russische Zentralbank hat sich dazu entschieden ihre Reserven von Fremdwährungen aufzustocken. Dazu gab es vor kurzem die Ankündigung pro Tag zwischen 100 und 200 Millionen Dollar zu erwerben. Gleichzeitig gibt die Zentralbank Entwarnung, man wolle nicht den Kurs des Rubels beeinflussen.
Russland ächzt unter niedrigen Energiepreisen
Öl und Gas sind die zwei wichtigsten Exportgüter Russlands und deren Preis liegen extrem niedrig. Hinzu kommen die immer noch andauernden Sanktionen der westlichen Länder. Die Zentralbank muss deshalb handeln und verkaufte zunächst Milliarden von Dollar in den vergangenen Monaten. Jetzt schlägt man die Kehrtwende ein wie es scheint. Mit 50 Rubel je US-Dollar hat die russische Währung wieder ein gutes Niveau erreicht. Der Ölpreis hat sich in erster Linie wieder akklimatisiert. Der Kauf von Fremdwährungen wurde zunächst etwas negativ aufgenommen. Von 49 Rubel ging es rauf auf 49,90 Rubel je Dollar.
Beim Zukauf der Fremdwährungen in Millionenhöhe geht es vor allem um die Stabilisierung des Rubels. Auch möchte Russland seine Bonität verbessern, denn Agenturen wie Moody´s oder Standard & Poor´s hatten es mehrfach herabgestuft.
Ukraine-Konflikt schädigt Volkswirtschaft massiv
Russland bleibt unterdessen im Fokus wegen seinem Konflikt mit der Ukraine. Diese hat mit einer immer schwächeren Wirtschaft zu kämpfen. Das Bruttoinlandsprodukt fiel im ersten Quartal um 17,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch zum letzten Quartal gesehen sind es 6,5 Prozent weniger, die Rezession drückt immer stärker.
Die Kämpfe im Osten der Ukraine sind schuld, denn hier liegt der industrielle Schwerpunkt des Landes. Die Produktion ging durch die Gefahr zurück und die Währung nahm auch ständig ab. Den Abschwung hatten viele Institute vorhergesehen, jedoch nicht in diesem extremen Maße. Solange die politischen Unruhen nicht beendet sind und es auch zu keinen militärischen Handlungen mehr in der Ukraine kommt, wird sich an dieser Lage wenig ändern.
Der Euro im Windschatten des Dollar
Im April wussten Devisenhändler nichts mehr mit dem Euro anzufangen, jetzt im Mai sieht es schon ganz anders aus. Es hat kaum jemand gerechnet, aber der Eurokurs steigt wieder. Der Einfluss auf die Gemeinschaftswährung kommt aber nicht aus der Eurozone selbst. Aber immerhin geht es nach neun Monaten der Talfahrt endlich wieder bergauf.
Der Tiefpunkt von 1,04 Dollar je Euro im März ist überwunden. Der tiefste Stand seit zwölf Jahren ist Geschichte. Die europäische Wirtschaft hat daran aber wenig verdient, die USA schwächeln seit einigen Wochen und das hebt den Eurokurs an. Die überraschend ausgebremste US-Konjunktur gibt dem Euro Auftrieb, sodass er vielleicht bald aus dessen Windschatten heraustreten kann. Die Zinswende in den USA rückt nun noch weiter in die Ferne, was für den Euro nur positiv sein kann.