Die Ukraine kämpft mit Russland und darunter leidet die heimische Währung. Die Hrywnja schlägt derzeit Wellen im Kurs, die Regierung versucht ihn mit allen Mitteln zu stabilisieren. An vorderster Front steht dabei er Leitzins, der nun in kurzer Zeit schon mehrfach angepasst wurde. Es gilt das angeschlagene Finanzsystem des Landes zu retten und gleichzeitig einen Krieg mit Russland zu verhindern.
Leitzins nun auf 30%
Die Währung stürzt ins Bodenlose, keiner will mehr mit der Ukraine Handel treiben und die Einwohner geben es mit vollen Händen aus. Die Banken haben nicht viel zum Wirtschaften und deshalb wurde der Leitzins von 19,5 nun auf 30,0 Prozent angehoben. Es herrscht eine „mit der stark gestiegenn Inflationsgefahr wegen der negativen Folgen der Panik am Devisenmarkt“, erklärte Walerija Gontarewa, Chefin der Ukrainischen Zentralbank. Dieser Traumzins ist nur eine Illusion für das Land, denn es geht hier um die drohende Inflation und einer unvorhergesehenen Teuerung von Produkten und Dienstleistungen, welche sich die Bürger dann nicht mehr leisten könnten.
Gemessen an dem starken US-Dollar hat die Hrywnja gut die Hälfte ihre Wertes verloren und das nur seit Jahresbeginn. Bereits in 2014 müsste die Währung eine Abwertung von knapp 50 Prozent hinnehmen. Das Importieren von Waren wird teurer und stärkt damit die Inflation zusätzlich.
Die Ukraine handelt auch an anderer Stelle und appelliert dabei an seine Unternehmen. 75 Prozent aller im Ausland generierten Gewinne, bzw. mit Fremdwährungen, müssen verkauft werden, um damit die eigene stabil zu halten. Dadurch soll die Hrywnja in kürzester Zeit auf bis zu 22 Dollar im Wert verändern, so das Ziel der Notenbank-Chefin. Am Montag waren es noch fast 25 Hrywnja je Dollar.
Hoher Leitzins lockt Investoren an
Der Leitzins kann natürlich nicht ewig auf diesem hohen Niveau gehalten werden, doch aktuell ist er wichtig um Großinvestoren am Devisenmarkt anzulocken. Begonnen hat alles mit der Krim-Krise und der Auseinandersetzung mit Russland. Im Osten wird bereits mit den russischen Separatisten gekämpft, die Industrien leiden darunter. Finanziell steht die Ukraine alles andere als gut da. Die Zentralbank erklärte die Delta Bank zwischendurch für zahlungsunfähig. Riskante Geschäfte haben ihr das Genick gebrochen. „Die Bank hat sich entschieden, Unternehmenskredite zu vergeben, obwohl sie unglücklicherweise nicht genügend Expertise in diesem Bereich hatte“, erklärte Gontarewa.
Lässt sich der Krieg noch verhindern?
Aus Moskau gibt es bislang immer nur die Weigerung zur Einmischung in den Konflikt mit Waffengewalt. Man habe nichts mit den Kämpfen zu tun, die westliche Welt sieht dies jedoch ganz anders. Gerüchten zu Folge sollen bereits 12.000 Separatisten vor Ort sein und Russland unterstützt diese noch. Auf der Krim sind bereits 29.000 russische Soldaten positioniert. Sie verblieben hier nach der Übernahme und auf der russischen Seite zur Grenze der Ukraine seien weitere 50.000 Soldaten in Bereitschaft versetzt worden. Die US-Medien pushen die Aktion sehr stark, sodass deren Berichte nicht immer für bare Münze genommen werden sollten. Jedoch ist die Lage in der Ostukraine sehr ernst und belastet die gesamte Volkswirtschaft.