Forex-Händler interessieren sich bekanntlich oft auch für Aktien und so machen wir heute einen kleinen Exkurs nach Griechenland. Dort gibt es nämlich derzeit heftige Unruhen an der Börse. Mit der neuen amtierenden Regierung haben Anleger das Vertrauen in griechische Unternehmen verloren. Folglich fallen die Kurs der Wertpapiere im Sturzflug, vor allem die griechischen Banken haben das Nachsehen. Manche Banken-Aktien haben sich halbiert!
Leitindex fast 9 Prozent down
Der Sturm beim Verkaufen bezieht sich dabei nicht nur auf einzelne Branchen, fast alle Sparten müssen herbe Verluste hinnehmen. Ob die links-rechte Regierung mit so einer Reaktion auf ihre vorgestellten Pläne gerechnet hätte? Aktien und Staatsanleihen haben gestern sofort die Folgen zu spüren bekommen. In Athen musste man auch beobachten wie der Leitindex ASE kurzzeitig fast 9 Prozent verlor.
Alexis Tsipras und sein Linksbündnis sind an die Macht gekommen, die politische Neuordnung ist radikal und ließ die Nationalbank Griechenlands die Luft anhalten. Ihre Wertpapiere halbierten sich nahezu in wenigen Stunden. Ähnlich erging es der Piräus Bank, bei ihr setzte der Verfall bereits zum Wochenbeginn ein. Die Alpha Bank und die Eurobank Ergasias konnten nur zusehen wie ihre Kurse um 43 bzw. 41 Prozent einbrachen. Solange Griechenland noch den Euro nutzt, die neue Regierung will wieder die Drachme, wird dies der Gemeinschaftswährung nicht gut tun. Die politischen Unruhen in der Eurozone werden ihn weiter schwächen.
Den Staatsanleihen Griechenlands erging es auch nicht besser. Die Anleger zeigten hier deutlich was sie von der neuen Regierung halten. Doch von den fallenden Kursen könnten nun neue Investoren profitieren, denn die Profite pro Anleihe nahmen kräftig zu. Papiere mit einer Laufzeit von zehn Jahren liegen nun bei 10,15 Prozent und damit fast ein Prozent höher als vorher. Damit normalisierte sich der Zins wieder auf das Niveau wie vor dem letzten Anleihe-Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB).
Alle Augen auf Varoufakis
Die Renditen sind der maßgebende Faktor für die Preise welche sich Staaten noch leisten können. In Griechenland gilt alles über sieben Prozent alt nachhaltig nicht tragbar. Deshalb setzt die Regierung schon seit Jahren auf die massiven Finanzspritzen der EU und weiterer Investoren.
An der neuen Führungsspitze steht nun auch Giannis Varoufakis, der von Tsipras ernannte Finanzminister Griechenlands. Er war schon immer gegen den Sparkurs des Landes gewesen und soll nun die Verhandlungen mit den Gläubigern und neuen Geldgebern führen. Doch er wurde sogleich von der Ratingagentur Standard & Poor´s gewarnt. Wenn er zu radikal vorgehen sollte, würde das Rating für Griechenland komplett in den Keller rutschen. Die Abmachungen der früheren Regierung müssen zum Großteil eingehalten werden. Aktuell hat Griechenland nur noch eine „B“-Note.