Der Euro will seine Talfahrt nicht beenden und wird dadurch für Händler immer unattraktiver. Der Dollar nimmt dagegen Fahrt auf, nicht zuletzt durch die wirtschaftliche Hochkonjunktur in den USA. Am Donnerstag wird mit Spannung die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) erwartet. Es muss sich etwas tun, ansonsten stagniert Europas Wirtschaft weiterhin.
Intervention gefordert
Viele Marktteilnehmer sind mit der Situation unzufrieden. Die Zinsen liegen im Keller und es gibt kaum Kaufanreize für Kredite. Hoffentlich werden die Erwartungen an die morgige Entscheidung nicht zu hoch gesteckt. Eine mögliche Intervention macht die Runde und drückt weiter auf den Kurs der Gemeinschaftswährung. Der Euro lag zwischenzeitlich nur noch bei 1,3108 Dollar, der größte Tiefpunkt seit einem Jahr. Kurz darauf kam es zu einer leichten Erholung.
Es gilt herauszufinden, was die tatsächliche Ursache der Euroschwäche ist? Manche vermuten die Erwartungen auf Veränderungen würden den Euro schon unter Druck setzen. Die Mehrheit rechnet aber mit den Konflikten zwischen der Ukraine und Russland.
Auch Goldman Sachs hat seine Prognose für den Euro abgegeben. Demnach wird ein Wertverfall bis 2017 angenommen. Doch schon so manches Mal hat sich das Unternehmen getäuscht, bspw. beim Ölpreis im Mai 2008. Die positive Vorhersage von Goldman Sachs wurde damals mit einem extrem niedrigen Ölpreis gekontert. Analysten warnen indes vor einer Gegenbewegung, wenn das Verhältnis zwischen Euro und Dollar sich weiter verschiebt. Sollten die USA ihren Leitzins vor der Eurozone anheben, wäre dies womöglich ein K.O.-Schlag für den Euro.
Griechenland will Sparkurs beenden
Alle Zeichen sollen fortan auf Wachstum stehen, denn die Griechen haben die Nase voll vom Sparkurs der Regierung. Diese stimmt der Meinung zu und aus Athen gibt es eine gute Prognose von 0,6 Prozent beim BIP. Hat Griechenland seine schwere Krise endlich überwunden? Manch einer bleibt skeptisch.
Die Regierung und die Troika-Geldgeber haben sich über die Entwicklung des Landes unterhalten. Die vielen Einsparungen zeigen endlich Wirkung. Seit 2008 gibt es endlich wieder ein schmales Wachstum zu erkennen. Genau daran will man nun festhalten, was nicht zuletzt auch dem Euro wieder den Rücken stärken würde. Ob dieser Zeitpunkt nun schon wirklich gekommen ist, wird anhand der Auflagen der Geldgeber nun zum Ende des Monats geprüft.
Noch immer schätzen die Vertreter der Troika die Lage Griechenlands so ein, dass in 2015 noch zwei Milliarden Euro im Haushalt fehlen. Die Regierung spricht dagegen von „nur“ noch 900 Millionen Euro. Hier gehen die Meinungen also auseinander, heute sollen Entscheidungen zu weiteren Reformen getroffen werden. Dazu zählt auch die Entschlackung der Behörden, was weitere 6.500 Jobs kosten soll.