Der Devisenmarkt ist ständig in Bewegung, heute zum Donnerstag besonders intensiv. Der Euro stieg zum Auftakt etwas an, strauchelte dann aber im frühen Tagesverlauf. Zwischen britischem Pfund und dem US-Dollar herrscht ein angespanntes Verhältnis.
Mehr erwartet vom Euro
Frankreich hat seine Wirtschaftsdaten bekanntgegeben und prompt viel der Euro nach unten. Analysten hatten eigentlich das Gegenteil erwartet, doch sein Tagestief von 1,3706 US-Dollar war ein Schock für die Anleger, denn am Morgen stand er noch bei 1,3763 wie die Website Finanztreff berichtete.
Frankreich hat sich scheinbar bei seiner Konjunktur verrechnet. Der Indikator für die Industrie zeigte sich prompt etwas verstimmt. Nachdem der Einkaufsmanagerindex seine Daten veröffentlichte, fiel der Indikator um 0,8 Punkte auf 48,5 zurück. Die Wirtschaftsexperten hatten sich einen leichten Anstieg auf 49,5 Punkte erhofft. Vorbei war es am frühen Morgen mit der guten Laune des Euros.
Im Dienstleistungsbereich rutschte der Trend gleich zwei Zähler nach unten. Aus den ehemals 48,9 wurden 46,9 Punkte. Auch hier waren die Erwartungen auf eine positive Veränderung eingestellt gewesen. Allgemein gilt, alles was unter 50 Punkten liegt, ist ein Abwärtstrend für die Wirtschaft. Hier zeigt sich der große Haken einer Gemeinschaftswährung, denn ein fallendes Land zieht seine Partner mit runter. Als zweitgrößte Volkswirtschaft Europas nimmt Frankreich bedeutenden Einfluss auf die Gesamtentwicklung. Kleiner Wehrmutstropfen war zumindest die anhaltend niedrige Inflationsrate von 0,8.
Großbritannien erhofft Wachstum
Für das britische Königreich gab es unterdessen viele gute Nachrichten in den letzten Tagen. Gepaart mit viel Hoffnung auf großen Wirtschaftswachstum, sahen die Konjunkturdaten recht rosig aus. Das sollten sie auch, denn das Haushaltsdefizit liegt immer noch über fünf Prozent, wie finanzen.net schrieb. Ebenfalls schlecht verhält sich die allgemeine Leistungsbilanz, sodass ein Aufschwung dringend benötigt wird.
Seit Beginn des Monats hat das britische Pfund dieser Hoffnung Kraft gegeben. Das Verhältnis zwischen GBP und USD setzte zum Höchststand seit Dezember 2009 an. Die Euphorie hielt viele Tage an, scheint nun aber zu verebben. Die Arbeitslosenquote seit Dezember ist um 0,1 gestiegen und somit kein guter Indikator für wirtschaftliche Verbesserungen. Die Bank of England beteiligt sich weiter an der kostenintensiven Geldpolitik, anstatt einen Ausstieg in Erwägung zu ziehen. Deshalb fiel der Wechselkurs GBP/USA heute auch unter die Grenze von 1,6800 USD. Der nächste Halt wird bei 1,6650 USD erfolgen und wenn es dann keine Reaktion gibt, sollten Trader ihre Geldanlagen möglichst kurz halten.