Das Weltwirtschaftsforum trifft sich zum 50. Mal. Die Zusammenkunft in Davos nutzte der Internationale Währungsfonds (IWF) für einen Ausblick in die Zukunft. Momentane Prognosen deuten auf eine positive Entwicklung hin. Zum einen ergab sich eine Teileinigung zwischen den USA und China. Zum anderen behalten viele Länder ihre lockere Geldpolitik bei, um die Konjunktur anzukurbeln. Zwischenzeitlich beruhigte sich auch die Debatte um den Brexit.
Weltweites Wachstum von 3,3 Prozent vorhergesagt
Unter diesen Anzeichen kommt der IWF zu dem Fazit, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr um die 3,3 Prozent wachsen werde. Was einem kleinen Anstieg gleichkäme, denn in 2019 ergab sich nur ein Plus von 2,9 Prozent. Insgesamt senkte der Währungsfonds trotzdem seine Erwartungen leicht. Im Oktober ging er noch von 3,4 Prozent aus. Auch das Jahr darauf soll das Wachstum weniger stark ausfallen.
Der Optimismus bleibt erhalten, aber die Vorsicht ist den Analysten anzumerken. Im vergangenen Jahr wurde einmal mehr klar, wie sehr die Währungsentwicklungen und Wechselkurse von wirtschaftlichen sowie politischen Ereignissen abhängig sind.
So ist er Handelskonflikt zwischen Peking und Washington noch lange nicht aus dem Weg geräumt. Es bleibt abzuwarten, ob sich Chinas Wirtschaftswachstum in 2020 weiter reduziert. Donald Trump könnte sich nach dem Reich der Mitte verstärkt Europa als Ziel für seine Strafzölle vornehmen. Noch immer liegt das US-Handelsdefizit sehr hoch.
Kritische Lage in Schwellenländern
Ebenfalls führte der IWF die Krisen in einigen Schwellenländern an, um seine schlechtere Prognose zu begründen. Politische Unruhen in Indien und anderswo müssten berücksichtigt werden.
Was den Euro betrifft, steht die Entwicklung von Deutschland weiterhin im Mittelpunkt. Von 0,5 Prozent in 2019, erwartet der IWF in diesem Jahr 1,1 Prozent an Wachstum.
Dem widersprach die Bundesbank, welche Deutschland einen fehlenden Aufschwung in den letzten drei Monaten nachsagt. Das letzte Quartal 2019 blieb „insgesamt unverändert“, heißt es im aktuellen Bericht. Zugleich verwiesen die Banker auf die immer noch boomende Baubranche und die starke Binnenwirtschaft. Allerdings verliert der deutsche Export zunehmend an Boden, heißt es.
Alle Blicke auf Trump gerichtet
Wie schon im letzten Jahr, werden die Entscheidungen von US-Präsident Donald Trump schwerwiegende Folgen haben. Für seinen starken Drang zum Protektionismus scheint ihm jedes Mittel recht.
Dass sich dies negativ auf die US-Wirtschaft und andere Länder auswirkt, wurde hinreichend analysiert. Der Handelskonflikt mit China sollte schnellstmöglich enden. Inklusive dem Wegfall der Strafzölle.