Die Wirtschaft in Europa wächst langsamer als gehofft. Vor allem Deutschlands Konjunktur könnte robuster sein. Womöglich leidet der Euro auch unter den kürzlich erhobenen Strafzöllen bei Einfuhren in die USA. Er fiel kurzzeitig unter die wichtige Marke von 1,10 US-Dollar.
Konjunkturaussichten enttäuschen
Zwar schaffte es der Euro im weiteren Verlauf wieder leicht über den Grenzwert, doch er blieb angeschlagen. Deutsche Experten senkten ihre Prognosen für Deutschland im Oktober. Außerdem verringerten sie den ZEW-Index (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung) um 0,3 auf minus 22,8 Punkte. So schlecht wurde die Wirtschaftslage zuletzt im April 2010 bewertet.
Vieles spricht dafür, dass Deutschland am Anfang einer konjunkturellen Tiefphase steht. Manch einer spricht sogar von einer brodelnden Krise, weil einige wichtige Analysen ins Negative zeigen.
Türkische Lira rutscht weiter ab
Leider hat die Türkei nicht auf die weltweiten Ratschläge gehört. Sie startete ihre Offensive im Norden Syriens. Während die Regierung die angekündigten Sanktionen gelassen nimmt, verlor die türkische Lira erneut an Boden.
Für einen Dollar erhielten Devisenhändler zwischenzeitlich mehr als 5,93 Lira. Beim Euro steht der Wechselkurs bei um die 6,54 Lira. Nur allein in den ersten beiden Oktober-Wochen sank die türkische Währung um knapp vier Prozent.
Türkische Anleihen stiegen zwar, aber die Unsicherheit bzgl. möglicher Rückzahlungen, ließ sich nicht verbergen. Viele Anleger nahmen die Titel aus ihren Depots. Zehnjährige Anleihen gewann etwa ein Prozent auf 15,42 Prozent hinzu.
Rohöl billiger & Palladium auf Rekordhoch
Der Handelsstreit zwischen den USA und China zieht weite Kreise. Das Reich der Mitte kann die erhobenen Strafzölle nicht abschütteln. Die Nachfrage an Rohöl scheint aufgrund der Risiken abzurutschen. Zwischenzeitlich kostete ein Fass der Nordsee-Sorte Brent nur noch 58 US-Dollar. Während Chinas Konjunktur ebenfalls kaum fruchtbaren Boden findet, verliefen die jüngsten Gespräche mit den USA eher enttäuschend. Vor allem die wichtigsten Themen, klammerten die Vertreter weitestgehend aus. Die angestrebte Einigung, welche noch aussteht, enthält keine dieser Punkte.
Währenddessen spekulieren Händler weiter darauf, dass Palladium-Lieferungen ins Stocken geraten. Allein diese Angst vor einem Engpass, trieb den Palladium-Preis auf ein Rekordhoch. Das Edelmetall legte um 1,5 Prozent auf 1.740 Dollar zu.
Ebenso interessierten sich Anleger wieder mehr fürs Gold. Das Edelmetall gewann 0,5 Prozent und kostete je Feinunze 1.497 Dollar.
Insgesamt herrschen gewissen Turbulenzen an den Aktien- Rohstoff- und Devisenmärkten. Politische Debatten nehmen großen Einfluss auf die Weltwirtschaft sowie Anlageformen.