In diesen Tagen könnte man fast schon eine Garantie für Forex-Händler aussprechen, wenn es um den weiteren Kursverfall der türkischen Lira geht. Einen Tag vor der nächsten Zinsentscheidung, ziehen die Investoren ihre Gelder ab. Was den Dollar auf sein Sechs-Monats-Hoch beflügelt. Ein Dollar war heute früh zwischenzeitlich 5,8806 Lira wert. Gegenüber dem Euro stand der Wechselkurs bei 5,5932 Lira.
Türkische Politik verschärft die Situation
Die USA nimmt die Türkei ins Visier und die reagiert nicht gerade beschwichtigend. Präsident Erdogan erklärte ganz klar, dass man bei den iranischen Ölimporten seine eigene Linie fahren werde. Gehorsam gegenüber der USA will er nicht zeigen. Somit verschärft sich die Situation und die Lira erfährt mehr Belastung. Die fortwährende Konfrontation mit der USA schwächt die Währung.
Dies sieht man auch bei den zuletzt gut gestiegenen Ölpreisen. Hier hat die türkische Lira nämlich einen der letzten Plätze belegt. Die Energieeinfuhr kostet in der Türkei immens viel. Steigt der Ölpreis, treibt dies außerdem die Inflation nach oben.
Von der Zentralbank gab es die Aussage, dass die Inflation ab der zweiten Jahreshälfte stetig sinken werde. Es fehlt jedoch der Plan dahinter, wie sie dies umsetzen will. Angesichts der schwächelnden Lira, glaubt kaum jemand an diese Entwicklung.
Wohl eher trifft die Vorhersage der Notenbank ein. Sie rechnet mit einem Anstieg von 0,6 Prozent bis Jahresende. Aktuell kämpft die Teuerungsrate darum nicht dauerhaft über 20 Prozent zu verweilen.
Ölpreis legt kleine Pause ein
Am frühen Morgen deutete heute vieles auf eine kleine Pause beim Ölpreis hin. Über die Osterfeiertage verteuerte sich das schwarze Gold erheblich. Nun gab das Barrel der Nordseesorte Brent um 33 Cent nach. Somit kostete es 74,18 US-Dollar. Das West Texas Intermediate (WTI) bot man für 65,98 Dollar je Barrel an. Somit 32 Cent günstiger als gestern.
Mit 6,86 Millionen Barrel verzeichneten die Rohöl-Lagerbestände weiteres Wachstum. So teilte es der Interessenverband American Petroleum Institute mit. Am Nachmittag wird die US-Regierung ihre offiziellen Reserven bekanntgeben.
In Kanada musste man unterdessen feststellen, dass die Gewinnung aus Ölsand mehr CO2 freisetzt als bislang angenommen wurde. Die Fachzeitschrift „Nature Communications“ stellt den klimaschädlichen Prozess an den Pranger. Ihre Studie zeigte Folgen auf, welche die Umweltpolitik Kanadas beeinflussen könnten.
Üblicher Weise misst man den Boden und fügt mathematische Berechnungen hinzu. Das kanadische Umweltministerium überflog die Ölsandgebiete und ermittelte dabei deutlich höhere Werte. In der Spitze lagen sie zu 123 Prozent über den bisherigen Analysen. Der später gebildete Durchschnitt ergab 64 Prozent mehr als angenommen.
Es bleibt abzuwarten, ob und wie die kanadische Regierung dazu Stellung beziehen wird.