„Make America great again!“ Unter diesem Leitspruch ging US-Präsident Donald Trump in den Wahlkampf und gewann diesen. Nun scheint seiner Regierung jedes Mittel recht, um die stärkste Wirtschaftsmacht weiter auszubauen. Neue Pläne sprechen von weiteren Offshore-Bohrinseln in den Küstengebieten. Was jedoch den Naturschutz bedroht und selbst in den eigenen politischen Reihen nicht durchweg abgenickt wird.
Mehr Bohrinseln zur Selbstversorgung
Schon unter Barack Obama kam es zum umstrittenen Rohöl-Fracking. Das Bohren im Schiefergestein steigerte den Ertrag erheblich. Allerdings zu Lasten der Umwelt. Nun will Donald Trump selbiges mit den Küstengebieten der USA machen. Sprich die Zahl der Bohrinseln erhöhen.
Aktuell erfreut sich der Ölpreis eines langsamen Anstiegs. Sie Nordseesorte Brent wird derzeit für 67,88 US-Dollar je Barrel gehandelt. Das Fass West Texas Intermediate zu 62,08 Dollar. Eine Verknappung des Angebots führte zum Wachstum des Rohölpreises. Mit mehr Bohrinseln an den US-Küsten dürfte sich das mittelfristig wieder ändern. Falls dies geschieht, könnten Forexhändler auf fallende Kurse setzen.
Ob es überhaupt so weit kommt, steht aber noch in den Sternen. Trump erfährt bei diesen Plänen massiven Widerstand aus dem eigenen Lager. So warnte Rick Scott, Gouverneur von Florida, vor den negativen Auswirkungen einer solchen Wirtschaftspolitik. Unter anderem sind Bohrungen in geschützten Gebieten im Atlantik und der Antarktis vorgesehen.
„Wir werden die Meinungen aller betroffenen Akteure anhören. Florida wird sicher ein Wort mitzureden haben“, erklärte Innenminister Ryan Zinke. Medien berichten über die noch sehr frühen Pläne, welche noch lange nicht ihr finales Stadium erreicht haben. Doch für Präsident Donald Trump seien sie wichtig, um seinen Leitgedanken von „America First“ umzusetzen.
47 neue Lizenzen in den Startlöchern
Trotzdem soll alles sehr zügig voran gehen. Zinke erklärte, dass man in den nächsten fünf Jahren stolze 47 Ölbohrlizenzen verteilen will. Diese sollen 90 Prozent der US-Küstengebiete abdecken. Beworben wird das Projekt mit vielen neuen Arbeitsplätzen und dem Ziel die größtmögliche Supermacht zu werden.
Im April leitete Trump im Innenministerium eine Prüfung ein, welche mehr Öl- und Gasbohrungen in den Raum stellte. Möglich sind diese theoretisch schon. In der Praxis will man nun die öffentlichen Meinungen anhören. Umweltorganisationen laufen jetzt schon Sturm. Bürgernähe sehe anders aus und Trump sei zu sehr von Industriellen beeinflusst. Unter Demokraten und Republikanern formiert sich Gegenwehr. Die Gouverneure von North Carolina, South Carolina, New Jersey, Florida und Virginia sind bereits gegen die Ausbaupläne.
Floridas Oberhaupt möchte sich mit Zinke persönlich treffen. Für ihn sei der Schutz „natürlicher Lebensgrundlagen“ eines der obersten Ziele. Ölbohrungen in Naturschutz- und Urlaubsgebieten kommen für ihn nicht in Frage.